Gartenmedizin
Ein Garten – Medizin für alle Sinne
Schon seit Generationen gilt das Wissen überliefert – die Natur ist der beste Therapeut. Nun gibt es erste wissenschaftliche Untersuchungen, die dieses Ergebnis belegen sollen. Dabei ist es keine Überraschung, wie erholsam ein Aufenthalt im Grünen für Körper und Geist sind. Beachtet man, wie der Mensch noch vor wenigen hundert Jahren gelebt hat und wie unsere Großstädte heute aussehen, dann versteht man, warum besonders Stadtmenschen in ihrer Freizeit die Nähe zur Natur suchen. Der Mensch ist genetisch immer noch an das weniger komplexe Schema des grünen Umfeldes angepasst.
Ein Blick auf die Gartenmedizin macht schneller gesund
Eine Studie des amerikanischen Umweltpsychologen Roger Ulrich untersuchte die Unterschiede im Heilungsverlauf von Patienten. Frisch operiert, blickte ein Teil der Patienten von ihrem Krankenbett aus auf eine Hausmauer, der andere Teil in einen Garten. Die Untersuchungen ergaben den eindeutigen Beleg, dass die Patienten, die Ausblick auf die Natur hatten, weniger Schmerzmittel benötigten und früher aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten, als diejenigen, die auf die Mauer schauten.
Zwanzig Minuten im Grünen auftanken
Kommen unsere Beine in Schwung, hat das natürlich auch Auswirkungen auf unser Gehirn. Durch eine Pause in der Natur wird die Leistungsfähigkeit gesteigert und der Mensch wird belastbarer. US-Forscher konnten nachweisen, dass ein Spaziergang über Wiesen, durch Parks oder in einem Wald bereits nach zwanzig Minuten einen erholsamen und stärkenden Effekt hat. Die so gewonnene neue Kraft steigert zudem die Konzentrationsfähigkeit.
Gartenmedizin – der Gesundheit zu liebe
Dr. Fritz Neuhauser, Oberarzt am Geriatriezentrum in Wien, bestätigt die positive Auswirkung von Gartenarbeit. Bereits eine halbe Stunde täglich beugt Diabetes vor. Eine knappe Stunde typische Arbeiten, wie Rasen mähen oder Unkraut jäten, beeinflussen das HDL-Cholesterin. Dieses „gute“ Cholesterin wiederum schützt das Herz vor Gefäßverkalkung. Nebenbei nimmt der Körper durch das Tageslicht das wichtige Vitamin D auf, welches für einen gesunden Knochenbau unerlässlich ist.
Der Spa – Garten als Therapie
Als körperlich messbare Reaktionen des menschlichen Körpers auf die grüne Natur sind der Wissenschaft mittlerweile bekannt: Die Senkung von Bluthochdruck und Herzschlag. Muskelentspannung, Hilfe bei Kopfschmerzen, Stressbewältigung, bei Rehabilitierung nach medizinischen Eingriffen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Garten und die Natur seit den achtziger Jahren als Therapieform in der Naturheilmedizin nicht mehr wegzudenken sind.
Gartendüfte steigern das Wohlbefinden – besonders im Alter
Vermehrt setzen viele Seniorenheime auf die heilende und guttuende Kraft der Gärten. Viele Senioren leiden unter Altersdemenz, die zwar nicht heilbar, doch durch eine Garten-Therapie leichter zu ertragen ist. Während sich diese Art der Behandlung schon seit langem in den USA und England etablieren konnte, wird die klassifizierte therapeutische Leistung nun auch in Deutschland im Rahmen einer Ergotherapie anerkannt. Oft können die älteren Menschen in den Grünanlagen selber mitarbeiten. Blumen pflanzen, Kräuter schneiden, Obst ernten. Die körperlichen Arbeiten, wie Rechen oder schneiden mit der Blumenschere, stärken die Muskulatur und wirken dem Knochenabbau entgegen. Zusätzlich gibt die Gartenpflegen vielen Senioren eine wichtige Aufgabe, die sie regelmäßig erfüllen möchten. Nicht zuletzt, lässt sich die Natur an der frischen Luft auf einer Parkbank auch genießen.
Gartenmedizin – für die Sinne
In Zusammenarbeit mit einem Krankenhaus entstand der Garten der Sinne. Der Landschaftsarchitekt Rüdiger Brosk aus Essen entwarf den speziellen Garten, der in vier Bereiche unterteilt ist. Ein minimal gestalteter Gartenhof ist von Holzstelen umgeben und bildet damit den Raum der „Ruhe“. In einer Ecke des Gartens wachsen besonders wohlriechende Kräuter, die die Sinne „Geruch und Geschmack“ anregen. Im dritten Bereich wurden verschiedene Sträucher, Stauden und Blumen zu berauschenden Beeten unter dem Aspekt der „Farben“ zusammengestellt. Der letzte Gartenraum steht unter dem Motto „Weite“. In ihm sitzt der Besucher erhöht und blickt auf weite Rasenflächen, umgeben von Gräsern und Stauden.
Blumen und Bäume machen schlank
Neben den anfallenden Gartenarbeiten, die als Ganzes gesehen gut für die Figur sind, haben amerikanische Studien belegt, dass Menschen, die in Gegenden mit Parks und großzügigen Grünflächen leben, tatsächlich aktiver sind. Wenn ein Spaziergang oder Fahrradfahren Spaß macht, dann lässt man gerne auch mal das Auto für Besorgungen stehen. Demzufolge sind die Bewohner naturarmer Gegenden meist übergewichtiger, als jene, die von der Natur umgeben sind.
Gartenmedizin – hier kann die Seele aufblühen
Der Wiener Geriatrie Mediziner Dr. Fritz Neuhauser ist sicher: „Die Seele blüht im Garten auf“. Leichte Gartenarbeiten wirken wie Stimmungsaufheller, wenn die Arbeit nicht in Stress ausartet. Hobbygärtner sind ausgeglichener und leiden seltener unter seelischen Stimmungstiefs. Bei psychisch Kranken, die sich in sich selbst zurückgezogen haben, wird die Garten-Therapie bereits erfolgreich als Mittel einer Kommunikationsbrücke eingesetzt.
Die Seele blüht im Garten auf
Was ist der Unterschied zwischen einem Arzt und einem Kräuterkundigen? Ein Mediziner geht jahrelang zur Schule, während die meisten Gärtner Intuition haben.
Ohne die richtigen Pflanzen gibt es keinen gesunden und glücklichen Garten.
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[…] Patient ist ein aufgeklärter Patient. Er gestaltet souverän das Management seiner eigenen Gesundheit mit. Sein wichtigstes Instrument ist dabei das Smartphone, darauf weisen Prof. David Matusiewicz […]
[…] starken Geschmack und ihr Aroma bekannt; sie wird weltweit sowohl in der Küche als auch in der Medizin verwendet. Bärlauch hat einen Meyer’schen Geruch, den manche Menschen als unangenehm […]
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